Ausstellung I'm not a vitim, I'm a survivor

Der russische Angriffskrieg dauert nun fast zwei Jahre an. Etwa 80.000 ukrainische Geflüchtete leben in Berlin, ein Großteil von ihnen sind Frauen. Die Fotografin Oleksandra Bienert erzählt in der Fotoserie „I’m not a victim, I’m a survivor“ ihre Geschichten. 

Ausstellungseröffnung am 06.12.2023

Welches Leben haben die Frauen zurückgelassen? Wie kämpft man für sein Land aus der Ferne? Wie baut man sich ein neues zu Hause auf mit neuer Arbeit und neuen Rollen? Wie unterstützen Berliner*innen die geflüchteten Menschen aus der Ukraine?  

Diese und weitere Fragen besprechen wir mit der Fotografin und einer der Protagonistinnen, Tetyana Lopashchuk.
Seit 2022 hat Pankow eine Solidaritätspartnerschaft mit der westukrainischen Stadt Riwne. Wir sprechen mit Engagierten über den Austausch und Möglichkeiten zu helfen. 

Musikalische Umrahmung: Geigerin Olga Badrak

Im Anschluss an die Eröffnung der Ausstellung laden wir alle ein, bei einem Getränk ins Gespräch zu kommen. Die Fotos werden im Anschluss noch bis Ende Dezember in meinem Kiezbüro zu sehen sein.

WANN: Mittwoch, 06. Dezember, 18:00 Uhr
WO: Kiezbüro Linda Vierecke, Raumerstraße 22, 10437 Berlin

I’m not a victim, I’m a survivor

Die Ausstellung zeigt Frauen unterschiedlichen Alters, die wegen des russischen Krieges in der Ukraine 2022 nach Berlin geflohen sind. Die Frauen stammen aus Kyjiw, Irpin (Kyjiwer Gebiet), Krementschuk, Luhansk, Odesa, Sewastopol und Charkiw.

Der Krieg und die Fluchtsituation entzieht den geflüchteten Menschen ihre gewöhnlichen Rollen. In der fremden Umgebung werden sie zunächst nicht mehr als Ärztinnen, Intellektuelle, Expertinnen, Sängerinnen wahrgenommen, sondern vor allem als Geflüchtete, als Opfer und – so das Gefühl von diesen Menschen – sie werden auf diese Rolle reduziert.

Das Projekt möchte dem entgegenwirken und den porträtierten Frauen in der Serie selbst die Entscheidung überlassen, welches Bild von ihnen entsteht und in der Öffentlichkeit sichtbar wird.

Die Porträts wurden in den Monaten März-Mai 2022 in Schwarz-Weiß mit einer analogen Großformatkamera angefertigt. Zu jedem Porträt gibt es einen kurzen Text über die porträtierte Protagonistin, der aus einem Interview zwischen der Fotografin und der porträtierten Frau entstand.

Über die Fotografin

Oleksandra Bienert (CineMova e.V.) ist eine in der Ukraine geborene und in Berlin lebende Fotografin und Menschenrechtsaktivistin. Nach dem Beginn der flächendeckenden russischen Invasion fühlte sie sich sprachlos und ohnmächtig und suchte nach Austausch mit Menschen, die nach Berlin aus der Ukraine geflohen sind. Daraus ist das Fotoprojekt „I’m not a victim. I’m a survivor“ entstanden.

Das Fotoprojekt wurde im Rahmen eines Seminars an der Ostkreuzschule für Fotografie entwickelt und von CineMova e.V. mit Unterstützung von MitOst e.V., Berliner Landeszentrale für politische Bildung, AgitPolska e.V. sowie p: photography unlimited berlin e.V. umgesetzt.

Foto: Anna Gulenko