Während der parlamentarischen Sommerpause bleibt endlich mehr Zeit für den Wahlkreis. Ich war in Pankow und in meinem Wahlkreis Prenzlauer Berg unterwegs auf einer kleinen Sommertour und habe Gewerbetreibende, Träger und weitere Akteur*innen aus dem Kiez getroffen und gefragt, was ich für die Politik mitnehmen kann.

Bäckerei Siebert

Ein richtiger Bäcker, der noch selbst backt und sein Handwerk versteht – das gibt es im Arnimkiez. Die Bäckerei Siebert ist die älteste Bäckerei Berlins und die Schlangen, die sich Samstagmorgen vor dem Geschäft bilden sprechen für sich – der Laden ist heiß geliebt! Doch die Herausforderungen für den Familienbetrieb sind groß. Vor finden die Auszubildenden keine Wohnung, weder im Kiez noch sonst in Berlin. Da muss die Politik ran!

Geburtshaus Maja

Gleich um die Ecke gibt es eine weitere Institution, die über den Arnimkiez hinaus bekannt ist – das Geburtshaus Maja. Mehr als 5000 Kinder sind seit der Eröffnung 1992 mit Unterstützung der Hebammen zur Welt gekommen. Leider kämpfen auch die Majas seit Jahren darum in ihren Räumen bleiben zu können. Wie es weitergeht, ist unklar, ganz sicher aber stelle ich mich an die Seite der Hebammen, um diesen wichtigen Ort für selbstbestimmte Geburten zu erhalten.

Seniorenstiftung Prenzlauer Berg

Nicht nur die ganz Jungen, sondern auch die Älteren sind im Kiez gut betreut. Mit der der Leitung der Seniorenstiftung Prenzlauer Berg habe ich mich über das Thema Hitzeschutz ausgetauscht. Denn gerade ältere Menschen leiden sehr unter den heißen Temperaturen, die bedingt durch den Klimawandel zunehmen werden.
Das Thema Klimaanpassung wird in der Seniorenstiftung besonders großgeschrieben – auf dem Dach gibt es eine Photovoltaikanlage mit 297 Panelen, die ¼ des Stromes des voll belegten Hauses produzieren. Philipp Kramp hat die Anlage auf den Weg gebracht und freut sich über jede Kilowattstunde.

Frauenzentrum Paula Panke e.V.

Was wäre Pankow ohne Paula Panke? Seit über 30 Jahren leistet das Frauenzentrum unschätzbar wertvolle Arbeit für die Frauen und Familien im Bezirk. Hier ist jeden Tag was los – von der Krabbelgruppe, über den Lesekreis bis zum interkulturellen Café ist für jede was dabei. Paula Panke bietet außerdem Beratungsangebote in alle Lebenslagen und unterhält mehrere Zufluchtswohnungen. Bei meinem Besuch hatte ich zudem die Gelegenheit zwei der Gründerinnen von Fembi, dem feministischen Bildungszentrum, kennenzulernen.

Café Kiezkind

Bei Sonnenschein und Sommertemperaturen habe ich mich mit der Betreiberin des Café Kiezkind getroffen. Der Treffpunkt und Spielplatz für Familien auf dem Helmholtzplatz wird liebevoll und mit viel Engagement für ein gutes Miteinander gepflegt. Nachdem der Baumbestand aber über die Jahre zurückgegangen ist, gibt es nicht mehr genug Schattenplätze für jede und jeden. Das Kiezkind und die Initiative einer guten Nachbarschaft tun mit Bewässerung und Pflege, was sie können. Doch es braucht neue Bäume als Schattenspender für ein kühles Plätzchen und am besten einen öffentlichen Wasserzugang zur gemeinschaftlichen Grünpflege.  Lieber Helmi, dafür setze ich mich mit ein! Versprochen!

Evangelische Kirchengemeinde Prenzlauer Berg Nord

Die Gethsemanekirche ist ein bedeutender Ort der Geschichte hier in unserem Kiez, sie steht bis heute für Schutz vor Gewalt und für friedliches, bürgerschaftliches Engagement. Daran lohnt es, immer wieder zu erinnern, ebenso an die Rolle der Gemeindearbeit für den Kiez. Die Evangelische Kirchengemeinde Prenzlauer Berg Nord besteht neben der Gethesemankirche aus der Paul-Gerhardt-Kirche, dem Eliaskuppelsaal und  Stadtkloster Segen. Und diese Gemeinde wächst! Das liegt sicherlich auch an der großartigen Kinder-, Jugend- und Familienarbeit.
Ein Brandanschlag 2022 bot Anlass zur Transformation und so plant die fusionierte Gemeinde jetzt in Kooperation mit Pfeffersport den Umbau der Paul-Gerhardt-Kirche zum Zentrum für Jugend und inklusivem Sport. Wenn genügend Fördermittel zusammenkommen, können also schon bald Jugendliche die Kirchenräume für ihr Training und Bewegungsangebote nutzen. Denn eins ist sicher, Flächen für Sport- und Freizeitaktivitäten kann es bei dem momentanen Mangel nicht genug geben.

Galerie Cosmoreal

Über Zukunftsvisionen konnte ich auf meiner Sommertour durch den Kiez bei einem Besuch in der Galerie Cosmoreal – Museum of Future mit dem Künstler Witold Stypa und der Künstlerin Irena Izabella Imañska besprechen. Nicht nur, dass Witold Stypa das weltweit erste Museum der Zukunft schuf, er weihte mich auch in die fünfte Dimension seiner künstlerischen Werke ein. In der Beziehung zwischen Mathematik, höherer Dimensionen und Quantenphysik setzt er in seiner Kunst Impulse für unsere Vorstellungskraft. Aus dem Gespräch nehme ich mit: Fantasie braucht Impulse, und Impulse schlagen Wellen.

Jugendfarm Moritzhof

Natürlich durfte auch ein Besuch bei der Jugendfarm Moritzhof nicht fehlen. Hier lernen Kinder und Jugendliche alles, was zu einem Hofbetrieb dazugehört. Dazu gehören nicht nur der Umgang mit Schafen, Ziegen und anderen Vierbeinern. Gärtnerische Fähigkeiten, die Zubereitung der geernteten Früchte oder das Flechten von Körben, gehören ebenso zum Angebot des 4-köpfigen pädagogischen Teams.
Nicht nur die versprochene und nun zurückgehaltene Hauptstadtzulage war hier Thema. Wie auch viele andere Träger der Kinder- und Jugendhilfe hat das Netzwerk Spiel/Kultur e.V., das die Farm betreibt, massive Kürzungen zu befürchten. Denn wie auch das Land Berlin muss der Bezirk Pankow deutliche Haushaltskürzungen vornehmen. Die Pankower Träger haben sich deshalb zusammengeschlossen und eine Demo mit eigenem Protestsong auf die Beine gestellt. Für mich steht fest: Wir dürfen nicht auf Kosten von Kindern und Jugendlichen sparen.