“Als ich am 24. Februar aufgewacht bin, habe ich 37 verpasste Anrufe auf meinem Handy gesehen und eine noch nie gesehene Anzahl an Nachrichten: ES IST KRIEG!“

Tetyana erinnert sich noch immer, als wäre es gestern gewesen, an den Kriegsbeginn in ihrem Heimatland, der Ukraine. Fast zwei Jahre später sitzt sie in meinem Kiezbüro und ihr Porträt hängt in schwarz-weiß an meiner Wand.  “I’m not a victim, I’m a survivor”, heißt die Ausstellung, die wir am 06. Dezember 2023 in meinem Kiezbüro eröffnet haben. Mit Bildern von 12 ukrainischen Frauen, mit ernsten, nachdenklichen oder starken Blicken.

Nicht nur Opfer sein

Oleksandra Bienert hat die Frauen kurze Zeit nach der russischen Invasion fotografiert und interviewt. Sie erzählt ihre Geschichten, denn alle kamen mit ihren starken Biografien nach Deutschland und haben einen Platz in Deutschland gefunden. Sie wollen keine Opfer sein, sondern bezeichnen sich selbst als Überlebende. 

“Ich konnte mich einfach mal wieder als Frau fühlen und wurde nicht als Opfer dieses Krieges gesehen. Das war eine sehr gute Erfahrung.”, erinnert sich die 32-jährige Tetyana an das Fotoshooting.

Solidatitätspartnerschaft Pankow – Riwne

Seit diesem Jahr hat Pankow auch eine solidarische Städtepartnerschaft mit der westukrainischen Stadt Riwne. Die Vorsitzende Margarete Goj und die Koordinatorin Daryna Illiienko haben am Abend der Ausstellung von der Partnerschaft erzählt – über Spendentransporte in die Ukraine und über ein geplantes Sommercamp in Berlin für ukrainische Schülerinnen und Schüler. Spenden sind beim Verein gern gesehen, aber vor allem Mitarbeit und Ideen.

Tetyana kam im Jahr  2022 sechs Tage nach Kriegsbeginn in Berlin an. Die Stadt kannte sie schon, da sie im Studium hier war. Vor allem liegen ihr die deutsch-ukrainischen Beziehungen am Herzen. Diese stärkt sie nun weiter, nur eben von Berlin aus. 

Für mich steht fest: Auch fast zwei Jahre nach dem Beginn der Vollinvasion brauchen die Ukrainer*innen unsere Unterstützung. Deshalb hat es mich umso mehr gefreut, dass die Ausstellungseröffnung direkt zu mehr Vernetzung unter Menschen geführt hat, die sich in dieser Sache engagieren wollen. Danke an alle, die da waren, besonders an die Frauen, die uns von Ihrer Arbeit und der Lage in der Ukraine berichtet haben!

Spenden für die Ukraine

Der Verein zum Erhalt der Städtepartnerschaft zwischen Riwne und Pankow finanziert sich vor allem über Spenden. Um diese Arbeit fortführen zu können, freut sich der Verein über Unterstützung:

Kontoinhaber: Partnerschaftsverein Berlin Pankow – Riwne

IBAN: DE04 8306 5408 0005 3114 03

BIC: GENODEF1SLR

Bank: Deutsche Skatbank

Verwendungszweck „Partnerschaft“