Regine Hildebrandt (1941-2001) war Sozialministerin in Brandenburg und eine der beliebtesten Politikerinnen im Osten und ist vielen Menschen bis heute in Erinnerung als Politikerin mit Herz und Schnauze. Für mich ist sie ein politisches Vorbild.

Sie und ihr Mann Jörg Hildebrandt (*1939) sind in der Bernauer Straße aufgewachsen, haben die Teilung des Landes an der eigenen Häuserwand miterlebt und den Mauerfall begeistert gefeiert.Tochter Elske Hildebrandt (*1974) ist in die Fußstapfen ihrer Mutter getreten, sitzt heute im Brandenburger Landtag und kämpft gegen die Spaltung der Gesellschaft sowie gleiche Bildungschancen für alle Kinder. Und Enkel Franz Hildebrandt-Harangozó (*1991) lebt ganz selbstverständlich im wiedervereinten Berlin und ist heute Podcast-Host. 

Anlässlich dieses Jahrestages des Mauerfalls möchte ich Euch zu einem Gesprächsabend einladen: Familie Hildebrandt und der Mauerfall.

Wie blicken diese drei unterschiedlichen Generationen auf den Mauerfall und unser Land heute? Das möchte ich mit den drei Hildebrandts diskutieren. 

Wann: Dienstag, 07. November, 19:00 – 20:30 Uhr 
Wo: Kiezbüro Linda Vierecke, Raumerstraße 22, 10437 Berlin

Am 9. November jährt sich zum 34. Mal der Fall der Berliner Mauer.

Der Grenze, die Berlin, Deutschland und letztlich die ganze Welt über viele Jahrzehnte trennte. 

Es waren die Menschen in Ostdeutschland, die sich für mehr Freiheit und Selbstbestimmung eingesetzt haben und letztlich das System der Deutschen Demokratischen Republik zum Einsturz brachten. Vor allem bei uns im Prenzlauer Berg finden sich viele Orte, die für die friedliche Revolution entscheidend waren. 

Da ist zum einen die Gethsemanekirche, die einen Treffpunkt für Oppositionelle und die DDR-Friedensbewegung bildete und bis heute ein Hort für Zivilcourage und bürgerschaftliches Engagement ist. 

Mit der Bösebrücke, die Prenzlauer Berg und Wedding miteinander verbindet, befindet sich auch der ehemalige Grenzübergang, der als erster in der Nacht des 9. November aufgrund des Drucks der DDR-Bürger*innen öffnete. Von hier aus startete der Fall der Berliner Mauer. 

Auch für mich persönlich war der Mauerfall prägend

Da ich 1982 in Brandenburg an der Havel geboren wurde, wären für mich einige der heutigen Freiheiten nur schwer denkbar gewesen. Als Journalistin konnte ich viele Menschen auf der Welt interviewen und ihre Geschichten erzählen. All dies wäre ohne den Mauerfall undenkbar gewesen. 

Auf der anderen Seite hat sich mit der Wende das Leben für meine Familie und mich stark gewandelt, Jobs brachen weg und viele Sicherheiten. So wie uns, ging es vielen Familien aus der ehemaligen DDR. 

Dass auch deren Geschichten erzählt werden, ist mir ein besonderes Anliegen. Daher engagiere ich mich bei der Initiative „Wir sind der Osten“. Diese Initiative verfolgt das Ziel, Klischees aufzuräumen und den Osten Deutschlands mit seinen vielfältigen Geschichten und Biografien abzubilden.