Der Asbestfund beim Abriss des Jahn-Stadions in der Nähe des Mauerpark beunruhigt viele Anwohner*innen. Die Presse brachte dazu in den letzten Wochen einige Meldungen heraus, die die Stimmung und Diskussion darum, ob und inwieweit der freigesetzte Asbeststaub gefährlich sei, aufheizte.

Was bisher bekannt ist

Was ist bisher bezüglich des Abrisses des Jahn-Stadions geschehen:

Bereits im Oktober 2024 begannen nach Senatsbeschluss die Abrissarbeiten des Stadions. Im November wurden die Arbeiten jedoch wegen gefährdeter Brutstätten des Haussperlings vorübergehend gestoppt. Der Senat setzte daraufhin alternative Nistmöglichkeiten um und der Abriss der Osttribüne wurde Anfang 2025 fortgesetzt. Hierbei wurde Asbest im Hauptgebäude entdeckt, es handele sich vermutlich um Bauschutt, der zur Bauzeit dort verbracht wurde, lautete die Erklärung. Eine Gefahr für Anwohner*innen und Passant*innen schloss der Senat allerdings aus.

SenSBW: nur 0,1% asbesthaltiges Material

Aus der Senatsverwaltung kam auf Anfrage zum Asbestfund die schriftliche Aussage, dass das Haufwerk aus zu über 99,9% aus Beton-Bruch bestehe. Ein Anteil von weniger als 0,1% wurde als asbesthaltiges Material identifiziert. Als Sofortmaßnahme fand die Befeuchtung statt und es wurde ein Haufwerk gebildet, welches mit einer faserdichten Plane abgedeckt wurde. Die Abdeckung wurde seither kontrolliert und bei Bedarf nachgebessert. Die ausgeführten Maßnahmen seien vor dem Hintergrund der Gefahrstoffverordnung sowie den anerkannten Regeln der Technik geeignet, Asbestfasern wirksam zu binden, so der Senat.

Ein Abtransport des Bauschutts ist bisher nicht erfolgt, da der Transport erst beginnen kann, wenn die Zuweisung der Deponien vorliegt und ein Vertrag geschlossen ist. Das ist bisher nicht passiert, eben weil es sich um einen Schadstoff handelt. Damit betraut sind die Baufirma und das Berliner Landesamt für Arbeitsschutz, Gesundheitsschutz und technische Sicherheit, das eingeschaltet ist.

Kiezgespräch mit Anwohnenden

Am Samstag den 17.5. habe ich mich im Rahmen eines Kiezgesprächs vor Ort mit Bürgerinnen und Bürgern über den Umbau zum Inklusionsportpark und die Abrissarbeiten ausgetauscht. Mit dabei waren auch mein Kollege Dennis Buchner, Sprecher für Sport der Berliner SPD-Fraktion, sowie Thomas Bohla, Mitglied der Bezirksverordnetenversammlung Pankower und Vorsitzender des SV Empor, sowie Rona Tietje, Pankower Stadträtin für Jugend. 
Neben Fragen zur Verkehrslenkung, Lärmbelästigung und Kosten war auch der Asbestfund Thema. Was sich gezeigt hat: Der Gesprächsbedarf bei den Anwohnenden ist groß, viele sind verunsichert, wie die Gefahrenlage einzuschätzen ist.

Mehr Transparenz

Was ich jetzt aus dem Parlament heraus fordere, ist: Transparenz vom Senat zu den derzeit durchgeführten und geplanten Bauvorhaben, der aktuellen Gefahreneinschätzung und daraus folgenden Maßnahmen. Die Verunsicherung der Anwohnenden muss ernst genommen werden und gleichwohl der Einschätzung der Expertinnen und Experten und den Schutz- bzw. Sofortmaßnahmen Glauben geschenkt und Vertrauen entgegengebracht werden.