Im Zuge der Neugestaltung des Marx-Engels-Forums in Berlin-Mitte wurden 35 gesunde große Bäume gefällt. Das Areal zwischen Fernsehturm und Spreeufer wird neugestaltet durch das landeseigene Unternehmen Grün Berlin. Wiese, Beete, Spiel- und Sportplätze sollen entstehen. So weit so gut. Aber warum müssen für den Umbau vorhandene Bäume weichen und warum werden sie nicht in die Planung einbezogen?

Das habe ich den Senat in einer schriftlichen Anfrage gefragt. Die taz hatte hierzu berichtet.
Was ich aus den Antworten des Senats lesen kann: Der Erhalt der Bäume hatte bei den Planungen keine Priorität.

Wir brauchen ein Umdenken

Es geht nicht allein um 35 gefällte Bäume, sondern darum, wie wir in Zeiten der Klimakrise mit unserem Stadtgrün umgehen.

Genau hier brauchen wir ein Umdenken. In einer sich aufheizenden Stadt muss der Anspruch lauten, gesunde schattenspendende Bäume zu retten. Entsprechend muss dem Erhalt von Bäumen in der Planung Priorität beigemessen werden.

Klimaschutz ist Hitzeschutz

Nun sollen neue Bäume gepflanzt werden. Es ist gut zu wissen, dass für die gefällten Bäume Ausgleichspflanzungen vorgenommen werden. Diese helfen jedoch direkt vor Ort wenig bis gar nichts. Denn Jungbäume brauchen Jahrzehnte, bis sie dieselbe Kühlkraft entwickeln, wie ein ausgewachsener Baum.

Im Fall des Marx-Engels-Forums ist die Fällung von 35 Bäumen besonders bemerkenswert: Denn hier wurden die Bäume für die Gestaltung eines klimaresilienten Platzes gefällt.

Deshalb verstehe ich wirklich nicht, warum die alten Bäume nicht in die Platzgestaltung integriert wurden. Müssen wir nicht umdenken in Zeiten, in denen jeder Sommer neue Hitzerekorde bringt? Ist es nicht gerade für Kinder und ältere Menschen, für die Schwächsten in unserer Gesellschaft, wichtig, dass wir sie vor Hitze schützen? Gerade hier in der Innenstadt sammelt sich im Sommer die Hitze und schattenspendende Bäume sind überlebenswichtig.

Wir brauchen ein Umdenken im (Neu)Gestalten von Flächen in der Stadt.

Foto: Baumentscheid e.V.