Immer noch zu wenig Biodiversität und Artenschutz in den Berliner Parks

Biodiversität ist unsere Lebensgrundlage. Und trotzdem beklagen sich immer wieder Büger*innen und Naturschutzverbände über die offensichtlichen Pflegefehler und Kahlschläge in Berliner Grünflächen zulasten des Artenschutzes und der Biodiversität. Das “Handbuch Gute Pflege” legt die Grundlagen für die Pflege unserer Grünanlagen mit wichtigen Biodiversitätsstandards. Um herauszufinden, wie es um die Umsetzung dieser Standards steht, habe ich beim Senat nachgefragt. 

Zeitgemäße Grünflächenpflege? Zu teuer!

Der Senat hat mir meine Fragen gemeinsam mit den Grünflächenämtern der Bezirke beantwortet. Dabei kam heraus, dass die Standards in den meisten Bezirken keine Anwendung finden. Der Grund dafür ist vor allem, dass die biodiversitätsgerechte Pflege auch finanzielle Ressourcen braucht, die knapp sind. Zwar gibt es Firmen, die die Bezirksämter beauftragen könnten, aber auch bei der Vergabe der Aufträge wird zuerst auf den Preis geguckt.

Und nun?

Für mich ist klar: Grünflächen sind nicht nur wichtige Orte für die Erholung der Menschen. Sie müssen auch Orte der biologischen Vielfalt in der Stadt sein. Deswegen ist es bitter, dass die Richtlinien des Handbuchs Gute Pflege nur teilweise berücksichtigt werden. Gerade bei der Vergabe von Aufträgen an Fremdfirmen müssen Biodiversitätsstandards eine Rolle spielen und nicht nur der Preis.

Einen Lichtblick für alle Freund*innen der Guten Pflege gibt es jedoch: Das Bezirksamt Steglitz-Zehlendorf gibt an, dass sie es schaffen, bei der Pflege aller Grünflächen die ökologischen Pflegestandards zu beachten.